Schaust du Pornos? Warum?
Oft kommen Menschen mit einer Unsicherheit zu mir: „Tut Pornografie mir gut?“, „Haben Pornos etwas mit meiner Unzufriedenheit im Leben oder beim Sex zu tun?“, „Bin ich süchtig?“
Die NoFap-Bewegung hat in den letzten Jahren die Nebenwirkungen des Konsums von Pornografie in den Fokus gerückt: Depressionen, Schwierigkeiten mit Erektionen und Orgasmen, Sucht.
Wenn Pornos so schädlich sind, warum schauen wir sie dann? Oder warum fällt es uns schwer, damit aufzuhören?
Ich finde, es wäre zu einfach, das ganz allein auf ihr Suchtpotenzial zu schieben. Lasst uns da einmal genauer hinschauen!
Am Ende dieses Posts gebe ich dir einige Reflektionsfragen an die Hand, mit denen du deine ganz eigenen Antworten finden kannst, welchen Zweck Pornografie in deinem Leben erfüllt.
Pornos machen süchtig
Pornografie kann süchtig machen, ja. Ein sexueller Reiz führt zu einer Ausschüttung von Dopamin in unserem Gehirn. Unser Gehirn sagt dann: Das ist gut, los geht’s! Und am besten möglichst oft. Internetpornografie schenkt uns sehr starke Reize, die zu jeder Zeit verfügbar sind.
Wenn wir süchtig sind, können wir nicht mehr kontrollieren, ob wir diesen Reizen nachgehen oder nicht.
Es scheint dann manchmal, als würde es eigentlich gar keinen guten Grund mehr für unser Handeln geben. Als hätte uns unser Verlangen in seinem Griff. Wir schauen Pornos selbst dann, wenn wir uns eigentlich vorgenommen haben, das nicht mehr zu tun. Oder wenn wir eigentlich das Gefühl haben, dass sie uns eher schaden als dass wir sie genießen.
Es macht Sinn, dass wir uns diesen Suchteffekt von Pornografie bewusst machen.
Pornos befriedigen unsere Bedürfnisse
Aber wenn wir ganz allein das Suchtpotenzial von Pornografie in unser Auge fassen, dann entgeht uns damit, dass der Konsum von Pornos auch eine ganze Menge realer Bedürfnisse befriedigt.
Es gibt gute Gründe für uns, Pornos zu schauen.
Und es lohnt sich, dort hinzuschauen. Wenn du selbst verstehst, aus welchen Gründen du Pornos schaust, gewinnst du Handlungsspielraum. Du kannst dann:
- Mehr Klarheit über deine sexuellen Bedürfnisse gewinnen
- Deine Bedürfnisse anerkennen und wertschätzen; dich möglicherweise von Scham und Unsicherheiten lösen
- Eine selbstbestimmte und differenzierte Entscheidung fällen, ob Pornos in dein Leben gehören oder nicht
- Herausfinden, wie du auch ohne Pornografie für deine Bedürfnisse sorgen kannst
>>> Deshalb findest du hier eine Liste von 42 Fragen zum Anregen deiner Gedanken: Warum schaust du Pornos? <<<