Sexualität und Depression
Lebst du mit Depressionen? Und spielt deine Sexualität eine besondere Rolle in deinem Leben und Erleben? Mit meiner sexualtherapeutischen Arbeit begleite ich schwerpunktmäßig Menschen, für die Depression und Sexualität miteinander verwoben sind.
Sexualität bleibt manchmal selbst in Psychotherapien unbesprechbar
Psychotherapien sind eine wertvolle Hilfe im Leben mit Depressionen. Doch kann es herausfordernd sein, in einer Psychotherapie auch über sexuelle Bedürfnisse und Probleme zu sprechen. Oft liegen Schwerpunkte mehr im Sprechen über alltägliches Erleben oder über frühkindliche Erfahrungen.
Manchmal neigen Psychotherapeut:innen dazu, sexuelle Herausforderungen vor allem aus anderen Lebensbereichen heraus zu erklären. Auch können Psychotherapeut:innen eigene Wertvorstellungen oder Schamgefühle zu sexuellen Fragen haben, die den Horizont des Besprechbaren beschränken.
Betroffene, deren Depression eng auch mit ihrem sexuellen Erleben verknüpft ist, machen deshalb selbst in Psychotherapien manchmal die Erfahrung, mit ihrer Sexualität alleine zu stehen und mit niemandem offen sprechen zu können.
„Sexuelle Gesundheit ist fundamental für die Gesamtgesundheit und das Wohlergehen von Individuen, Paaren und Familien, und für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung von Gemeinschaften und Staaten. Sexuelle Gesundheit […] bedarf einer positiven und respektvollen Herangehensweise zu Sexualität und zu sexuellen Beziehungen, genauso wie der Möglichkeit, genussvolle und sichere sexuelle Erfahrungen frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt zu machen.“
Definition Sexuelle Gesundheit der WHO
Wie Depressionen die Sexualität beeinträchtigen können
Eine Depression kann zu sexuellen Herausforderungen führen: Sexuelle Unlust und Erektionsschwierigkeiten („Erektionsstörungen“) oder Orgasmusschwierigkeiten sind typische Symptome einer Depression.
Diese können durch die Depression selbst bedingt sein oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Während sexuelle Erregung gerne in einem sicheren Umfeld und in Selbstbewusstsein gedeiht, erleben sich Menschen mit Depressionen mitunter in großen Ungewissheiten, Selbstzweifeln und mit einem eingeschränktem Selbstwertgefühl.
Der eigene Körper wird vielleicht als taub oder schwer und nur wenig genussvoll erfahren. Außerdem verlockt die Depression zum sozialen Rückzug oder sie stellt das partnerschaftliche Miteinander auf Probe.
Wie Herausforderungen in der Sexualität zu Depressionen führen können
Und auf der anderen Seite können unerfüllte sexuelle Grundbedürfnisse selbst zu einer Depression führen. Dies kann geschehen, wenn sexuelle Bedürfnisse stets ungelebt bleiben. Vielleicht gibt es gehäufte Erfahrungen von Ablehnung, Ghosting und von Beziehungen, die nicht gelingen. Das Glück, begehrt zu werden, ist in unserer Gesellschaft ungleich verteilt.
Außerdem schaffen strukturelle Gewalt und Diskriminierung noch immer ein Umfeld, in dem nur gewisse Geschlechtsidentitäten und Ausdrucksformen des Begehrens akzeptiert werden. Internalisierte Scham zur eigenen sexuellen Identität, Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung sowie auch die Scham für bestimmte sexuelle Vorlieben können Menschen in die sexuelle Isolation zwingen.
Wie sich Sexualität und Depression miteinander verbinden
Wenn du mit Depressionen lebst und deine Sexualität darin eine wichtige Rolle spielt, erlebst du vielleicht Folgendes:
- Du fühlst dich einsam mit deinen sexuellen Wünschen und Fantasien.
- Du leidest darunter, dass deine sexuellen Wünsche sehr stark sind, aber niemals erfüllbar scheinen.
- Du kämpfst mit dem Gedanken, nicht begehrenswert zu sein.
- Deine sexuellen Bedürfnisse erzeugen großen Druck in deinen Beziehungen. Intime Beziehungen wollen nie richtig gelingen.
- Pornografie bleibt dir oft als einziges Mittel gegen ein allgemeines Gefühl von Lustlosigkeit.
Sexualtherapie und Sexological Bodywork für Menschen mit Depressionen
Ich lade dich ein, deiner Sexualität in meinen sexualtherapeutischen Sitzungen einen ganz eigenen Raum zu schenken. Als sexologischer Körperarbeiter und allgemeiner Heilpraktiker arbeite ich seit vielen Jahren im Feld Sexualität. Gemeinsam können wir:
- deine sexuellen Bedürfnisse hören, verstehen und wertschätzen
- verstehen, was der Erfüllung deiner Bedürfnisse im Wege steht und wie du ihnen näher kommst
- lernen, wie du sexuelle Bedürfnisse anderen Menschen kommunizieren kannst
- herausfinden, wie du zu mehr Sicherheit und Selbstsicherheit findest
- die Potenziale deines Körpers zu Genuss und Selbstregulation entdecken (Achtsamkeitspraxis)

Ziel meiner Sitzungen ist nicht die Behandlung deiner Depression, sondern das Besprechen deiner sexuellen Themen und ein Vertrautwerden mit deinem Körpererleben. Dies eignet sich gerade auch als Ergänzung zu einer regulären Psychotherapie.
Meine Begleitung ist nicht geeignet für die Zeit akuter schwerer depressiver Episoden, aber für dein Leben mit der Depression.